Wer täglich Päckchen und Pakete ausliefert, trägt eine enorme Verantwortung: Zeitdruck, Wetter, Staus und schwere Lasten gehören zum Alltag. Doch wie sieht es eigentlich mit dem Verdienst aus? Lohnt sich die Arbeit als Zusteller und welche Unterschiede gibt es zwischen den großen Paketdiensten?
In diesem Artikel erfahren Sie, wie viel Sie bei DHL, Hermes, DPD, GLS, Amazon Logistics und UPS verdienen können, welche Zusatzleistungen es gibt und wo sich ein genauer Blick besonders lohnt.
DHL & Deutsche Post (DPAG)
Die Deutsche Post DHL Group ist der größte Arbeitgeber in der Branche und zugleich einer der wenigen Paketdienste mit Tarifvertrag.
Ein Zusteller oder eine Zustellerin bei der DHL oder der Deutschen Post verdient in der Regel zwischen 2.600 und 3.200 Euro brutto im Monat, abhängig von Region und Berufserfahrung.
Zudem profitieren Mitarbeitende von:
- Weihnachts- und Urlaubsgeld
- Zuschlägen für Überstunden und Wochenendarbeit
- Unbefristeten Arbeitsverträgen bei längerer Betriebszugehörigkeit
- Vergünstigungen bei Versicherungen und Bahnreisen
Wer als Beamter oder Tarifangestellter bei der DPAG arbeitet, hat außerdem sehr gute Sozialleistungen und Rentenansprüche.
Hermes
Bei Hermes, dem zweitgrößten Anbieter, sieht es etwas anders aus. Viele Zustellerinnen und Zusteller arbeiten nicht direkt bei Hermes, sondern für Subunternehmen, die für Hermes ausliefern.
Dadurch schwanken die Löhne stark:
- In der Regel zwischen 1.800 und 2.400 Euro brutto im Monat
- Oft abhängig von der Zahl der zugestellten Pakete
Zuschläge oder Weihnachtsgeld sind hier nicht garantiert, sondern hängen vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Dennoch bieten einige größere Subunternehmen faire Konditionen und feste Arbeitszeiten.
DPD
Auch bei DPD arbeiten viele Zustellerinnen und Zusteller über Partnerunternehmen.
Der durchschnittliche Verdienst liegt bei rund 2.000 bis 2.600 Euro brutto monatlich.
Positiv ist, dass DPD in einigen Regionen Pilotprojekte für Festanstellungen gestartet hat. Dabei sollen Zusteller direkt bei DPD beschäftigt werden mit geregelten Arbeitszeiten und tarifähnlicher Bezahlung.
GLS
Bei GLS bewegen sich die Gehälter im Bereich von 2.000 bis 2.500 Euro brutto im Monat.
Wie bei Hermes und DPD arbeiten die meisten Zusteller hier ebenfalls über Subunternehmen, was die Arbeitsbedingungen stark variieren lässt.
Einige Fahrerinnen und Fahrer berichten von leistungsabhängiger Bezahlung pro Paket, was bei hohem Arbeitsaufkommen gut, bei wenig Sendungen jedoch problematisch sein kann.
Amazon Logistics
Amazon hat in den letzten Jahren eigene Lieferdienste aufgebaut. Auch hier erfolgt die Zustellung in der Regel über externe Partnerfirmen.
Der Durchschnittsverdienst liegt bei etwa 2.200 bis 2.600 Euro brutto monatlich.
Die Arbeitsbelastung gilt als hoch, die Touren sind oft eng getaktet. Dennoch bietet Amazon den Partnern teilweise moderne Fahrzeuge, digitale Routenplanung und Bonusprogramme für Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit.
UPS
UPS zahlt im Branchenvergleich am besten. Insbesondere, wenn Sie direkt bei UPS angestellt sind.
- Durchschnittsgehalt: ca. 2.800 bis 3.400 Euro brutto im Monat
- Zuschläge für Überstunden, Wochenendarbeit und Spätlieferungen
- Gute Sozialleistungen und Entwicklungsmöglichkeiten
Viele Zustellerinnen und Zusteller bei UPS arbeiten langfristig im Unternehmen und profitieren von Tarifbindung sowie einer starken betrieblichen Altersvorsorge.
Fazit
Der Job als Zusteller ist körperlich fordernd, aber auch vielseitig und gesellschaftlich wichtig.
Wer bei DHL oder UPS arbeitet, profitiert von tariflicher Bezahlung und stabilen Arbeitsbedingungen.
Bei Hermes, DPD, GLS oder Amazon hängt vieles vom jeweiligen Subunternehmer ab. Dort lohnt es sich, vor Vertragsbeginn genau nachzufragen, welche Konditionen gelten.
Tipp
Wenn Sie überlegen, als Zustellerin oder Zusteller zu arbeiten, vergleichen Sie nicht nur das Gehalt, sondern auch:
- Arbeitszeiten und Tourenlänge
- Urlaubsanspruch
- Sozialleistungen
- Vertragsform (Direktanstellung oder Subunternehmen)
Denn manchmal ist ein etwas geringeres Grundgehalt durch faire Arbeitsbedingungen und Zusatzleistungen langfristig die bessere Wahl.
1 Trackback / Pingback